Bundeswehr im Inneren endlich zugelassen
Na prima! Hat es doch noch geklappt.
Ein nur "in Ausnahmesituationen katastrophischen Ausmaßes" liest sich ja beruhigend. Weniger beruhigend ist, dass solche Ausnahmesituationen katastrophalen Ausmaßes nicht definiert wurden. Wenn einer Hausfrau während des Kuchebackens auffällt, dass sie keinen Safran hat, ist das für sie in dem Augenblick auch eine Ausnahmesituation katastrophischen Ausmaßes. Wollen wir hoffen, dass die Frau Merkel keine Lust auf's Backen kriegt.
Offiziell dürfen Soldaten der Bundeswehr wohl mit ihren militärischen Waffen trotz Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht auf Demonstranten schießen. Augen ausschießen also weiterhin nur mit Wasserwerfern, bitte schön!
"Piep" auf's Grundgesetz! Was nicht passt, wird eh früher oder später im Sinne der Obrigkeit geändert. Schafft das doch direkt komplett ab! Was sich da für Zeit sparen liese. Wozu haben wir das denn? Das ist doch eh nur hinderlich, wenn neue Gesetze auf den Weg gebracht werden sollen.
An alle Soldaten der Bundeswehr, hoffentlich seit Ihr dann stolz auf Euch, wenn ihr den ersten Landsmann, die erste Landsfrau oder das erste Landskind ermordet habt. Das ist bestimmt ein ganz ganz tolles Gefühl! Ihr könnt ja nichts dafür, weil's ein Befehl war. Die Zeiten, dass Fahnenflucht mit einem Erschießungskomando geahndet wurden, sind vorbei. Solange das nicht wieder in Mode kommt, habt Ihr die Möglichkeit, auf die Menschlichkeit in Eurem Herzen zu hören, und Euch richtig zu entscheiden. Wirklich!
Ich fände es außerdem viel schöner, wenn die für's Innere abgestellten Soldaten wieder ihren eigenen Namen bekämen, anstatt SS AA oder so. Das geht auch viel schneller zu schreiben.
Eine Frage beschäftigt mich noch; wieso wurde überhaupt über den Einsatz der Bundeswehr im eigenen Land neu entschieden? Ist jetzt jeder Bundesbürger, der die CDU nicht wählt ein Staatsfeind? Und ein Wahlergebnis mit weniger als 99% für die führende Partei kann schon einer Ausnahmesituation katastrophischen Ausmaßes gleichkommen, zumindest wenn man aus einem Land kommt, in dem das üblich war. In der DDR waren's immer 99%, dass kann man hier ja schließlich auch erwarten dürfen. Oder was sonst macht jemanden zum Terroristen? Wenn sich einer auf eine Fläche stellt, auf der Fracking durchgeführt werden soll, ist der dann ein Terrorist oder Staatsfeind? Oder jemand, der sich kritisch zu unserer Regierung äußert? Oder jemand, der auf den Euro schimpft? Oder jemand, der nicht für'n Appel und'n Ei arbeiten möchte oder Steuern hinterzieht? Oder jemand, der alt ist, und eine Rentenzahlung fordert? Oder jemand, der an einem öffentlichen Platz Alkohol konsumiert oder raucht? Oder jemand, der möchte, dass sein Kind in der Schule Bildung erfährt? Oder jemand, der ein Flugzeug besteigt? Oder auch nur jemand, der vergisst, seine am Bahnhof abgestellte Tasche mitzunehmen? Wenn man's genau nimmt, kann all das als Ausnahmesituationen katastrophischen Ausmaßes gedeuten werden. Wer bleibt da als nichtpotentieller Staatsfeind übrig?
An alle Staatsfeinde, die ihr Land mehr oder weniger lieben; die Vergangenheit hat gezeigt, dass es nur einen Tropfen braucht um ein Fass zum Überlaufen zu bringen. Bei den sogenannten Bauernkriegen war es Marienkäferfangen zur Erntezeit. Der Fehler der Bauern auf deutschem Gebiet war, dass sie nicht organisiert waren. Die Schweizer waren das, und hatten sich ein paar Jahrhunderte in Freiheit erkämpft. Bald übrigens Brudermord verboten. Das war, als sich Schweizer noch von anderen Ländern oder Städten als Söldner anheuern ließen, und dann Schweizer auf Schweizer geschossen hatten. Hier wurde gerade Brudermord offiziell erlaubt. Cool!
Unser Fass tröpfelt schon seit Jahren immer voller. Gegen die Feinde der Demokratie, also offensichtlich unsere Regierung, die sich über alle erkämpften Rechte mehr und mehr hinwegsetzen will, denen die Bundesbürger und ihre Belange piepegal sind, und nun jeden von uns als Staatsfeind betrachten möchte, können wir uns dieses Mal richtig zur Wehr setzen. Denn heute gibt's das Internet. Durch dieses Medium lässt sich prima organisieren. Selbst wenn TTIP, TISA und der ganze andere Mist auch noch durchgesetzt werden würden, können wir uns noch zur Wehr setzen.
Nur Eines dürfen wir nicht machen; wenn wir sehen, dass unserem Nachbarn Unrecht geschieht, dürfen wir nicht wegsehen, und denken, solange es uns selbst nicht erwischt, geht es uns nichts an. Es gibt aus der Zeit des III. Reichs einen Reim, der mir allerdings entfallen ist. Der besagt, wenn's mich nicht kümmert, dass immer mehr Nachbarn "verschwinden", und ich nichts dazu sage, brauche ich mich später, wenn ich "verschwinde", nicht zu wundern, dass niemand mehr da ist, um etwas zu sagen.
Wären wir zur Zeit der sogenannten Bauernkriege organisiert und mit tauglichen Waffen ausgestattet und auch cleverer gewesen, hätte es den ersten Weltkrieg, den zweiten Weltkrieg, die USA als Weltmacht und somit unsere bevölkerungsfeindliche Staatsform (, kann man's ja eigentlich nicht nennen, weil Deutschland rechtlich gesehen kein Staat ist,) auch nicht geben. Dass die Menschen heute in Frieden und Eintracht zusammenleben würden, bezweifle ich trotzdem. Die Welt sähe heute aber auf alle Fälle weniger menschen- und menschlichkeitsfeindlich aus, als sie es tut.
Auf Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit! Vereinigt Euch!
in eine goldene Zukunft!
mit Blut und Tränen
Aus schwarzer Gegenwart
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